Beim letzten Mal habe ich mich ja ein bisschen verquatscht und euch auf meine Yoga Reise mitgenommen. Heute möchte ich euch gern mehr über Yoga an sich erzählen. Denn Yoga ist viel mehr als nur Gymnastik. 😉
Am Anfang fiel es mir sehr schwer, nicht wie ein alberner Teenager zu kichern, wenn die anderen ihre Hände vors Herz gebracht haben und das Ohm gechantet wurde. Es wurde sich am Ende der Stunde bedankt und eine Entspannungseinheit angefangen, bei der ich übrigens immer eingeschlafen bin.
Was ist das denn für eine verrückte Sportart?!
Denn das war es in meinen Anfängeraugen, ein Sport. Es war mir alles irgendwie zu viel, denn mit Religion oder irgendwelchen Singsang wollte ich bloß nichts zu tun haben. Mit der Zeit habe ich verstanden, dass ich mich bei mir selbst und meinem Yoga Lehrer bedanke, mir diesen Ort der Ruhe und der Praxis geschenkt zu haben. Dass ich mich in Dankbarkeit übe und die Welt damit ein Stück friedvoller mache. Die Erkenntnis, dass Yoga nicht nur ein Sport ist, habe ich nach und nach erhalten. Eigentlich haben wir den Yoga verwestlicht und auf eine Sportart herunter gebrochen.
Was ist Yoga nun eigentlich?
Yoga ist eine jahrtausendealte Lebensphilosophie, in der es darum geht wie man ein gesundes und friedvolles Leben führt im Einklang mit unserem Körper, dem Geist und der Natur, die uns alle umgibt.
Yoga ist vor über 2000 Jahren in Indien entstanden und heißt übersetzt so viel wie: Einheit, Harmonie. In der Ursprungsform geht es beim Yoga ganz entgegen unserer heutigen Ansicht weit weniger um den körperlichen Aspekt (dem „Sport“), sondern darum den eigenen Geist zu erforschen, ihn zu verstehen und zu erweitern. In diesem Zusammenhang sehe ich immer Yoda vor mir, der im Lotussitz da sitzt und nur mit seiner reinen Gedankenkraft die Welt rettet.
Die Asanas, also die Bewegungsübungen, sind eigentlich „nur“ dafür gedacht um uns den langen Meditationssitz zu ermöglichen ohne in uns zusammenzufallen, weil wir nicht mehr sitzen können. Ganz schön clever, die alten Yogis. 😉 Für uns Schreibtischtäter ist das natürlich sehr praktisch. Wir sitzen zwar nicht um unseren Geist zu erweitern, dafür ist eine ganzheitlich gestärkte Muskulatur unheimlich wichtig um das viele Sitzen schmerzfrei zu ermöglichen.
Yoga als Lebenseinstellung
Den Geist erweitern . . . Okay, das klingt jetzt wieder ziemlich spirituell.
Aber im Endeffekt ist es doch das Ziel jeder Lebenseinstellung, sich fit und gesund zu halten um glücklich zu sein und sich gut zu fühlen. Es hat nur einen anderen Namen, die einen nennen es Religion, die anderen Diät oder Fitnessplan, die anderen folgen ihrer Intuition. Es gibt so viele Ausdrucksarten von Lebensphilosophien wie es Namen dafür gibt.
Ich bin da ein Freund von immerwährenden in Frage stellen. Ich mag es überhaupt nicht, wenn mir jemand etwas verbietet oder auf einmal alles verteufelt, was ich gern mache (nämlich auch mal ungesund leben oder faul herum liegen & lesen). Deshalb gilt es in meinen Augen immer mit einer gesunden Portion Skepsis die Dinge zu hinterfragen, sich dennoch vorurteilsfrei darauf einzulassen. So habe ich mich auf den Weg des Yogas begeben und mir begegnen immer wieder berührende, lustige und sehr inspirierende Momente.
Ich bin zum Beispiel viel achtsamer mit mir und meinem Körper seitdem ich jeden Morgen 15 Minuten Yoga mache, ich spüre viel öfter in meinen Körper hinein, was tut mir gerade gut und was nicht. Dadurch habe ich meine Intuition neu für mich entdeckt. Ich ernähre mich auch viel bewusster und gesünder und tatsächlich genieße ich das Stück Kuchen viel intensiver als vorher. Als es für mich noch völlig normal war, etwas Süßes in mich hinein zu schlingen.
Respekt an alle, die bis hier her gelesen haben. 😉 Alle anderen kann ich natürlich auch verstehen, denn der Text ist mal wieder ganz schön lang geworden. Was Yoga alles kann und mit einem macht, werdet ihr nach und nach zu lesen bekommen. Denn ich befinde mich noch relativ weit am Anfang meiner Yoga Reise und freue mich, was mich noch alles erwartet.
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